Die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie (MBCT – Mindfulness-based Cognitive Therapy) ist ein Therapieverfahren, das entwickelt wurde, um Menschen mit ein- oder mehrfach durchlebter Depression eine Methode an die Hand zu geben, die das Risiko eines Rückfalls verringert.
Neben den formalen Achtsamkeitsübungen (Body-Scan, Sitzmeditation, Achtsamkeit im Gehen sowie in der Bewegung) und der Schulung der Achtsamkeit im Alltag, beinhaltet das Programm grundlegende Informationen zum Thema Depression und greift auf Übungen der kognitiven Verhaltenstherapie zurück. Hierzu ist es notwendig, die im Kurs erlernten Übungen in den Alltag zu integrieren und täglich zu praktizieren. Die Teilnehmer/ innen erhalten dazu CDs mit Übungsanleitungen und schriftliches Material zum Nacharbeiten der Sitzungen.
Nach einem individuellen Vorgespräch umfasst der Kurs 8 Termine (je 2,5 Std.) und einen Tag der Achtsamkeit. Schritt für Schritt lernen die Teilnehmer/innen, Frühwarnsymptome, wie depressionsfördernde Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen rechtzeitig wahrzunehmen und Grübelprozesse zu unterbrechen. Die Praxis der Achtsamkeit hilft dabei, aus den Gedankenschleifen auszusteigen, sich ins Hier und Jetzt zurückzuholen und so einen Rückfall zu vermeiden. Das MBCT-Programm richtet sich an Personen, die akut nicht depressiv sind, aber bereits mehrere depressive Episoden erlebt haben. Die aktuell vorliegenden wissenschaftlichen Studien lassen darauf schließen, dass die Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie eine wirkungsvolle Methode ist, um das Rückfallrisiko bei Patienten mit mehreren vorangegangenen depressiven Episoden um bis zu 50% zu reduzieren.